Fühlst du dich vom Leben manchmal so richtig verarscht? Schon wieder du? Fühlst du dich gegenüber den dir gestellten Aufgaben im Leben oft nicht mehr stark genug? Denkst du immer öfter: warum eigentlich immer ich? Kann´s nicht mal jemand anderen treffen? Dann könnten die nachfolgenden Zeilen vielleicht ein Augenöffner für dich sein. Viel Spaß beim Lesen!

Heute möchte ich dich gerne an meinen Gedanken und Erkenntnissen zum Thema Opferrolle teilhaben lassen. Vielleicht hast du schon ein bisschen auf meiner Seite gestöbert und in meiner Geschichte gelesen, dass mein Leben seit meiner frühesten Kindheit ein wenig turbulent verlief. Vor allem in meinen frühen 20igern machten sich körperliche und psychische Beschwerden breit, die mein Leben voll im Griff hatten. In dieser Zeit war ich mit meinem Leben total überfordert. Von außen kamen gut gemeinte Ratschläge von Familie und Freunden, die sich aber allesamt falsch anfühlten, meine Symptome verschlechterten sich zusehends und meine Angst um mich selbst steigerte sich rasant. Gleichzeitig sah ich bei meinen Freunden wie sie ihr Leben in vollen Zügen genossen und sich schon bald aus der Heimat verabschiedeten um die Welt zu erkunden und sich um eine gute Ausbildung kümmerten. Da kam es immer öfter über mich… das Gefühl von: womit habe ich das um alles in der Welt verdient??? Das ist so ungerecht! War ich in meinen vorigen Leben wirklich so ein Unmensch, dass ich in diesem Leben so bestraft werde?? Warum kann in meiner Welt nicht auch alles „so easy“ sein, wie bei meinen Freunden? Warum bekomme ich einen XXL Rucksack umgeschnallt, während andere mit einem Turnbeutel ausgestattet werden? Wie du siehst, ich tat mir selber unglaublich leid, ich hatte die perfekte Opferhaltung eingenommen.

Das an sich ist natürlich kein Problem, denn jeder von uns geriet in diese Haltung schneller als wir bis drei zählen können. Die große Frage ist nur, wie gehe ich damit um?

Aus meiner damaligen Unerfahrenheit heraus steigerte ich mich in meine negativen Gedanken total hinein. Ich sah in allem und jedem nur noch das Schlechte, meine Gesprächsthemen waren fast ausschließlich negativ (der Kollege ist doof, die Freundin ist gemein, mimimiiii), ich gönnte niemandem auch nur ein kleines bisschen Glück, weil ich es ja schließlich auch nicht haben konnte.

Durch diesen negativen Fokus geriert meine emotionale Welt in ein extremes Ungleichgewicht. Durch meine große Unwissenheit damals machte ich alles und jeden dafür verantwortlich, dass es mir so unglaublich schlecht ging. Nur kam ich nie auf die Idee, dass ich mich selbst dort hinein befördert hatte!!!! Jahre später ist bei mir der Groschen gefallen… ich habe gesucht und gesucht, war bei diversen Therapeuten, in Seminaren, eine Familienaufstellung gemacht, Bücher über Bücher verschlungen, usw… aber nichts war im Nachhinein betrachtet so heilsam, wie die Anerkennung meiner selbst auferlegten Opferrolle. Zu dieser Einsicht kam ich natürlich nicht über Nacht, sondern eine taffe Frau die ich auf einem Seminar kennenlernen durfte, hat es mir direkt ins Gesicht gesagt. „Anne, höre mal auf die selbst zu bemitleiden und stoppe dein Mangeldenken!“BÄM!! In your face… das hatte gesessen. Und geholfen!

Die Umstände in deinem Leben, wie schlimm sie auch gewesen sind, lassen sich nicht rückgängig machen. Es bringt nichts, weiter über seine Vergangenheit zu jammern und zu schimpfen, da wir sie sowieso nicht mehr ändern können. Es bringt auch nichts, andere Menschen für sein Unglück verantwortlich zu machen, auf sie zu schimpfen und sich immer und immer wieder über sie aufzuregen, egal was diese Menschen auch getan haben. Der einzige, der darunter leidet bist DU.

Du vergeudest deine wertvolle Lebenszeit mit schimpfen, jammern und Wut auf andere anstatt es dir so schön zu machen wie auch nur irgendwie möglich. Die hast IMMER die Wahl, denn DU bist der einzige Mensch in deinem Leben, der dafür sorgt ob du glücklich oder unglücklich bist und niemand anderes. In dem Moment, in dem du alle Vorwürfe gegen dein Umfeld, den lieben Gott, das Universum, etc. fallen lässt, kannst du heilen. Richte deinen Fokus auf dich und werde zu der besten Version deiner selbst. Damit tust du nicht nur dir einen großen Gefallen, sondern dein gesamtes Umfeld wird sich zum positiven verändern. Manche Menschen werden aus deinem Leben verschwinden, andere werden neu hinzukommen. Das Leben ist ständige Veränderung und je eher du bereit bist, das zu akzeptieren und dich dem hinzugeben umso schneller wirst du gesund.

Vielleicht spürst du gerade Widerstand in dir? Denkst du dir vielleicht: „spinnt die? Wenn´s so einfach wäre, dann wären doch alle Psychologen arbeitslos!“
Punkt 1: herzlich willkommen in deiner Rolle als Opfer. Der Widerstand in dir ist der beste Beweis dafür, dass du deinen Standpunkt als Opfer verteidigen willst. Schließlich war diese Haltung für dein bisheriges Leben sehr funktional und das will man nicht so leicht aufgeben.
Punkt 2: niemand hat gesagt, dass es leicht wird. Aber wenn wir nun mal nicht anfangen, wird´s auch nicht besser werden. Achte auf deine Gedanken, denn werden zu deiner Realität.
Punkt 3: die Lösung für deine Probleme findest du immer da, wo du am wenigsten gern hinschauen willst.

Wenn du gerne wissen möchtest, wie man aus dem Strudel der negativen Gedanken aussteigt, seine Perspektive ändert und selbst zum Architekten seines Lebens wird, melde dich sehr gerne bei mir und wir gehen den Weg gemeinsam. Ich freu mich drauf!

Alles Liebe,

Anne